Klaus Steinberg, geboren am 10. Mai 1917 in Hamburg

 

Klaus Steinberg war das einzige Kind des Kaufmanns Karl Steinberg und seiner Frau Marianne. Die ersten beiden Lebensjahre verbrachte Klaus mit seiner Familie in Berlin. Die weitere Erziehung und Entwicklung wurde geprägt durch die freiheitliche und multikulturelle Lebensart in Hamburg. Dort besucht er ein nach reformpädagogischen Grundsätzen (Pestalozzi) geführten Internat, und anschließend ein humanistisches Gymnasium. Dort lernte er auch den gleichaltrigen Herbert Müller kennen. Danach absolvierte er eine Lehre in der väterlichen Buchhandlung. Es folgten Lehr- und Wanderjahre, in denen er verschiedene Buchhandlungen im In- und Ausland (Zürich, Stuttgart, Paris) kennenlernte.

 

Nach dem Verkauf der väterlichen Buchhandlung 1955 widmete sich Steinberg ausschließlich der Gründung des Verlagsgeschäfts. In der „Müller & Steinberg Verlagsgesellschaft“ erschienen vermehrt Schulbücher, Sach- und Fachbücher, aber auch Jugendbücher und belletristische Werke. Eine besondere Affinität bestand zu Politik- und Geschichtsbüchern. Hierfür verlegte Müller & Steinberg etliche Lehrwerke, zum Teil in mehrfacher Auflage. Die weitere Entwicklung des Verlages war geprägt vom Dienst an Wissenschaft und Bildung, was den Verlag zu einem der größten Wissenschafts- und Bildungsverlage Deutschlands machte. Zu den Autoren des Verlages gehören über 10 Nobelpreisträger.

 

Mit seiner Frau Marie (geb. Oppert) hatte Steinberg einen Sohn, Jan Steinberg, der als Forstwirt in Norddeutschland arbeitet. Steinberg war Zeit seines Lebens ein unpolitischer Mensch. Dennoch gehörten zu den ersten Veröffentlichungen Schriften für mehr Bürgerrechte, Demokratie und Freiheit. Er verstand sich aber nicht nur als ein Mann des Wortes, sondern auch als ein Mann der Tat und so nahm er öffentliche Ämter an, so oft er gerufen wurde. 20 Jahre lang – von 1968 bis 1988 – gehörte er dem Präsidium der noch heute bestehenden Handelskammer Hamburg an. Er gilt als ein Weggefährte der Springer-Familie und Unterstützer der Einrichtung des nationalen und internationalen Urheberrechts.